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Ein verrücktes Schreibwochenende

Nele Betra war kreativ und hat das Banner für unser Wochenende erstellt. Danach waren wir alle kreativ und haben es nachgestellt
Nele Betra war kreativ und hat das Banner für unser Wochenende erstellt. Danach waren wir alle kreativ und haben es nachgestellt

Nach meinem letzten Blogbeitrag hatte ich mir nicht nur fest vorgenommen, wieder regelmäßig zu schreiben, sondern sogar einen Plan mit zukünftigen Beiträgen aufgestellt. Nun ja, ich und meine Pläne ...

Aber die Ideen stehen natürlich immer noch und sie können theoretisch auch nicht verfallen, sodass ich jetzt einfach mal anfange.

Im letzten Jahr habe ich recht wenig über mein Autorenleben gebloggt und wenn, dann meist nur als eine Art Zusammenfassung. Dabei gibt es so viele schöne Erlebnisse, die mir immer wieder vor Augen führen, was für einen besonderen und großartigen Job ich ausüben darf.

Nicht nur das Schreiben, sondern auch das Drumherum macht es so einzigartig.

Deshalb möchte ich euch heute von meinem ersten, extrem kreativen Schreibwochenende berichten.

Vor über einem Jahr hatten wir uns vorsichtig an die Idee gewagt, ein gemeinsames Wochenende zu verbringen und dabei zu schreiben.

Es war aus einem Steuer- Workshop entstanden, den die liebe Bianca Nias für Autoren gehalten hat. Wir haben uns dabei so super verstanden, dass wir irgendwie auf die Idee gekommen sind, ein gemeinsames Projekt auf die Beine zu stellen.

Wir ... das sind Louisa C. Kamps, Elisa Schwarz, Nele Betra, K.R. Cat, Bianca Nias und ich. (Schaut gern auf ihren Webseiten und Autorenprofilen vorbei)

In gewisser Weise bin ich mit gemischten Gefühlen losgefahren. Natürlich habe ich mich in erster Linie auf ein schönes Wochenende gefreut, aber ich war mir nicht sicher, ob ich tatsächlich "unter solchen Umständen" schreiben konnte.  Für gewöhnlich brauche ich meine Ruhe und eine vertraute Umgebung, die mich nicht ablenkt. 

Ich war also sehr gespannt darauf, wie die Tage irgendwo in Unterfranken verlaufen würden.

Wir hatten dieses wunderschöne Haus mitten im Nirgendwo mit Kühen vor der Tür. Eine alte Backstube, die mit viel Liebe zum Detail restauriert wurde und ganz viel Gemütlichkeit ausstrahlte.

Obwohl es keineswegs so ist, dass wir alle ständig im Kontakt stehen (eigentlich ganz im Gegenteil), fühlte sich unser Zusammentreffen gleich vertraut an. Die Stimmung war ausgelassen, witzig und überaus angenehm. Wir sind alle ziemlich verschieden, aber es hat  trotzdem gepasst und das ist wirklich großartig.

Und genauso passte auch das Schreiben. Es geschah beinahe von allein. Wir haben alle unsere Laptops geschnappt, uns um den großen Tisch versammelt und angefangen zu tippen. Zuerst war das klackernde Geräusch der Tastaturen befremdlich, aber schon bald habe ich es kaum noch wahrgenommen. Wir haben tatsächlich gemeinsam geschrieben! Es war beinahe wie ein kleiner Rausch.

In gewisser Weise haben die Damen mit dem Nikotinlaster die Pausen vorgegeben und uns dazu gebracht, die Schreibhöhle zu verlassen und ein bisschen frische Luft zu tanken. Leider war das Wetter nicht so gut, dass man die ganze Zeit draußen verbringen konnte. Ein paar Minuten Auszeit, ein bisschen Erzählen und dann ging es weiter. Einfach so ... ganz ohne Druck, jeder in seinem Tempo.

Aufmerksames Schreiben, aber auch einfach mal drauflos quatschen, lachen, Kaffee trinken und Kuchen essen. Schoki, Chips und Nüsse waren im Überfluss da ...

Das, von dem ich dachte, es würde mich hindern, hat mich am Ende tatsächlich eher motiviert. Zu hören, wie die anderen geschrieben haben, hat mich vorangetrieben.

Die Abende verbrachten wir gesellig mit Wein, Kräuterlikör (passend zum Schreibthema) und einem ganz besonderen "Stadt-Land-Fluß-Spiel", das so großartige Kategorien wie "Ein anderes Wort für Penis", "Sexspielzeug" und "Fetisch" hatte. Da war der Muskelkater vom Lachen gleich inbegriffen, während seltsam verstörende Plotbunnys durch den Raum huschten. (Ich habe zum Glück keinen davon eingefangen)

Obwohl wir uns alle ein bisschen gehemmt fühlten, hat jeder am letzten Abend ein Stück seiner Geschichte vorgelesen. Es ist schon nicht einfach, vor Publikum zu lesen, vor anderen Autoren ist es zugegebenermaßen noch ein wenig schwieriger. Ich freue mich jedoch, dass wir uns letztendlich alle überwunden haben. Zu hören, wie unterschiedlich jeder das gemeinsame Thema interpretiert hat war unglaublich interessant.

Am Ende war es nicht nur ein Schreibwochenende, sondern auch ein Erfahrungsaustausch, ein wunderbares Miteinander und eine unheimlich motivierende Zeit.

Ich kann es kaum erwarten, dass wir so ein Wochenende im nächsten Jahr wiederholen.

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Jana P. (Dienstag, 21 Mai 2019 16:11)

    Hallo Karo, das liest sich wirklich wie ein wunderschön perfektes Wochenende, Schreiben, Austausch, Gespräche und geselliges Beisammensein, so soll es sein� Schöne Erinnerung für Euch� Viele Grüße

  • #2

    Bianca Nias (Dienstag, 21 Mai 2019 16:11)

    Danke, Karo, das hast du wundervoll beschrieben. Genauso habe ich es auch empfunden. Die Atmosphäre war einzigartig, einerseits konnte ich wunderbar entspannen und herunterfahren, andererseits wirkte euer Elan und Arbeitseifer total motivierend auf mich � Und es war soooo schön, sich endlich mal wieder in Ruhe austauschen zu können. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr!

  • #3

    Nele (Dienstag, 21 Mai 2019 16:22)

    Es war fantastisch. Ich kann das nächste Mal gar nicht abwarten.