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NaNoWriMo 2019

Willkommen zu meinem Schreibtagebuch!

Mit fünf Tagen Verspätung starte ich nun ebenfalls in den NaNo-November und hoffe, ich kann den Rückstand bald aufholen bzw. ausgleichen. Es ist schon erstaunlich, wie sich die Dinge bei mir immer wieder ändern und ich meine Pläne über den Haufen werfen muss.

Ich habe heute tatsächlich ein komplett neues Projekt angefangen. Im Idealfall wird es mein Messebuch für die LBM 2020, kann aber auch sein, dass es erst später erscheint. Das richtet sich wohl danach, wie gut der NaNo für mich läuft.

Hoffentlich bleiben die vergangenen Tage eine Ausnahme, denn der 1. November begann damit, dass mein Laptop streikte. Eigentlich ist er von Anfang an eine Fehlkauf gewesen, aber ich dachte, ich muss nur tapfer bleiben. Nun ja, wenn man allerdings gerade mit dem Schreiben beginnen möchte und der Bildschirm einfriert und der Lüfter wie verrückt rauscht und gar nichts mehr geht ...  Frustriert habe ich mir meinen Reader geschnappt, mich auf die Couch verzogen und gelesen.

Letztendlich ist er wieder zum Leben erwacht, aber meine Motivation war weg.

Das Wochenende (2. und 3. November) habe ich mit der Überarbeitung meiner Weihnachtsgeschichte vom letzten Jahr verbracht. Erinnert ihr euch noch an die peinliche Veröffentlichung von "Ein Weihnachtswunder von A bis Z"? Nein? Gut so ... dann könnt ihr euch auf eine korrigierte und mit einem süßen neuen Cover versehene Geschichte freuen.

Ja, leider? Es tut mir furchtbar leid. Ich hoffe, ihr könnt das Buch aktualisieren und vielleicht noch einmal lesen. Ich habe am Ende, zur Geschichte passende Rezepte beigefügt.

Gestern (4. November) habe ich an einem Kalender gebastelt. Ich weiß, das ist eine deutliche Form von Prokrastination. Es stimmt auch. Ich habe nämlich das ursprüngliche Projekt geöffnet, es angestarrt, ein paar Wörter geschrieben, gelöscht, geseufzt und auch ein bisschen geflucht. Jeder Satz fühlte sich zäh wie Kaugummi an und irgendwie fehlt mir immer noch ein richtiger Aufhänger für die Geschichte. Da ist mehr Chaos als Klarheit in meinem Kopf.

Wie auch immer. Ich habe Kalender bestellt. Coverkalender zum an die Wand hängen, in einem kleinen, angenehmen Format. Ich finde sie ganz schön, mal sehen, wie sie gedruckt aussehen.

Heute Nacht geschah dann etwas, was ich schon eine Weile nicht mehr erlebt habe: Ein Protagonist hat mich vom Schlafen abgehalten, weil er die ganze Zeit gequatscht hat. Wir haben uns schon vor einer Weile kennengelernt, aber irgendwie habe ich ihn immer wieder verdrängt/ignoriert. Jetzt hatte er offenbar genug von meiner Ignoranz und mir den Schlaf geraubt. Obendrein ist dieses unbändige Kribbeln da, das mir zeigt, dass ich auf einem richtigen Weg bin.

Deshalb beginnt mein Schreibtagebuch offiziell am 05. November mit den ersten 4000 Wörtern. 

Vielleicht habt ihr ja Lust meinen NaNo zu verfolgen. Ich werde nicht nur die Anzahl der geschafften Wörter aufschreiben, sondern auch ein bisschen über das Projekt plaudern und ein paar frisch getippte Sätze hinterlassen.

6. November: Mit Müh und Not habe ich das gesetzte Schreibziel von 4000 Wörtern erreicht. Manchmal geschehen einfach zu viele private Dinge, denen ich mich nicht entziehen kann.

Bei diesem Projekt versuche ich übrigens eine neue Methode, über die ich irgendwann mal etwas in einem Schreibratgeber gelesen habe: Man setzt sich eine bestimmte Anzahl an Wörtern, die man jeden Tag schaffen möchte und hört genau dann auf, wenn sie erreicht sind. Auch einfach mitten im Satz. Das ist ein bisschen seltsam, aber irgendwie auch lustig, genau dann, wenn der Zähler auf 4000 springt, die Hände von der Tastatur zu nehmen und die Gedanken runterzufahren. Mal sehen, ob ich es bis zum Ende der Geschichte durchziehen kann.

 

@ Piccolo: Moritz hängt hier gerade ein bisschen rum. Ich versuche auch an dieser Geschichte zu tippen und möchte unglaublich gern, dass sie in diesem Jahr noch herauskommt, aber sie ist auch verdammt lang und sehr viel umfangreicher und emotional intensiver, als ich es am Anfang erwartet hatte.

 

So, ich gehe jetzt tanzen und freue mich darauf, die steifen Muskeln zu lockern.

7. November: Geschafft, allerdings konnte ich mich nicht dazu durchringen, das letzte Wort des Satzes wegzulassen. Somit ist der Zähler bei 4001 stehengeblieben *lach*

Nach 12001 Wörtern ist es durchaus an der Zeit, euch ein bisschen was über die Geschichte zu erzählen. Die Story ist ist unabhängig und eigenständig von den bisherigen Verlagsbüchern. Neue Protagonisten mit einer etwas anderen Lebensplanung, auf die ich mich ganz besonders freue. 

Ein anderes Setting, weg von meinen kleinen unbenannten Orten irgendwo in den Wäldern des Harzes. Diesmal verschlägt es mich nach Greifswald an die Ostsee. Das ist für mich in gewisser Weise eine neue Erfahrung, denn ich bleibe eigentlich mit dem Ort des Geschehens lieber etwas ungenau (vielleicht eine Form von Recherchefaulheit). Aber irgendwie wollte es mein Protagonist diesmal anders. Vielleicht weil mich eine besondere Liebe mit dieser Stadt verbindet, vielleicht auch, weil ich schon viel zu lange nicht mehr dort war und tatsächlich eine kleine und spontane Recherchereise in Betracht ziehe. Natürlich nicht ohne meinen Laptop und vor allem nicht ohne die täglichen 4000 Wörter.

@Piccolo: ich hoffe sehr, dass den Lesern am Ende Moritz Geschichte gefallen wird. Manchmal schleichen sich schon einige Zweifel ein, denn er ist nun mal ein Pfarrer und seine Gedanken sind damit auch sehr kirchlich geprägt. Loszulassen ist für ihn nicht leicht, was für mich das Schreiben nicht gerade leichtmacht. Aber wir arrangieren uns irgendwie. 

Und ja, das Tanzen hat wieder viel Spaß gemacht. Ich genieße diese kleine Auszeit immer sehr.

8. November: Ein bisschen stolz bin ich schon auf mich. Die ersten vier Tage mit je 4000 Wörtern sind geschafft. ich bin gespannt, ob ich das auch am Wochenende durchziehen kann, denn dann ist meine Familie ja zu Hause. Da fällt es mir immer schwer, mich hinter dem Laptop zu verkriechen und diese Zeit zum Schreiben einzufordern,  vor allem mir selbst gegenüber. ich bin jedoch fest entschlossen, denn es läuft gerade so gut, dass ich einfach nicht aufhören möchte *lach* 

Zum Start ins Wochenende habe ich hier den allerersten Absatz der Geschichte:

Die ersten Takte des nächsten Liedes erklingen. Ich erkenne es sofort und kann kaum länger auf dem verflixten Stuhl sitzenbleiben. Ein Konzert mit Sitzplätzen ist der größte Witz des Jahrhunderts. Bei Vivaldis Vier Jahreszeiten möchte ich meinen Hintern auch gemütlich auf einem bequemen Sitz platzieren, um den wunderbaren Violinen zu lauschen, aber da vorn singt und tanzt Maite Kelly. Und hier bin ich, ihr verdammt größter Fan und ich kann nicht ... es ... es geht einfach nicht ...

Ich habe das Gefühl, die Geschichte wird ein bisschen chaotisch und verrückt, nicht nur wegen des Musikgeschmacks meines Protagonisten.

@Piccolo Man könnte den neuen Ort tatsächlich als eine Art frischen Wind bezeichnen. Ich glaube, diese Geschichte wird durchaus anders, als die bisherigen, auch von der Konstellation der Figuren. Trotzdem bleibt mein Geschichtenherz wohl im Harz angesiedelt.

Wochenende 9./10.November: Ich hatte es ja schon erwartet. Am Wochenende funktioniert die Sache mit der Schreibzeit nicht so richtig, dabei war gar nicht die gesamte Familie zu Hause. Ich war trotzdem viel langsamer und am Samstag auch unkonzentriert, denn am späten Nachmittag war ich zum ersten Mal zu einer Gedenkveranstaltung für die jüdischen Opfer der Progromnacht vom 9.11.1938. Es war eine mahnende kleine Zusammenkunft hier in meiner Heimatstadt direkt vor dem Jüdischen Friedhof, den wir allerdings erst nach Sonnenuntergang betreten durften. In Anbetracht der Situation, in der wir uns momentan befinden, fand ich es in diesem Jahr wirklich wichtig, an so einer Veranstaltung teilzunehmen.

 

Der Sonntag gehört tatsächlich ganz der Familie, mit gemeinsamen Mittag bei meinen Eltern. Mein Vater hat eine Martinsgans gemacht.  Was für ein leckerer Festschmaus. Am Vormittag hatte ich knapp zwei Stunden zum Schreiben, die ich auch genutzt habe.

 

11.November: Heute hatte ich zuerst das große Bedürfnis, die nicht geschafften Wörter aufzuholen, aber das hätte die doppelte Anzahl des Tagespensums bedeutet und das Ziel war eindeutig zu hoch gesteckt. Ich liege noch ganz wunderbar in der Zeit und kann kaum glauben, wie viel ich bisher geschafft habe. Inzwischen sind es 7 Kapitel mit 25000 Wörtern. Theoretisch wäre der halbe NaNo bereits geschafft *lach*, aber meine Geschichte soll ja ein bisschen länger als 50.000 Wörter werden.

Mein süßer Hauptdarsteller hat es mir heute nicht ganz einfach gemacht. Ja, man könnte sogar behaupten, er hat meine Pläne ein bisschen durchkreuzt oder vielmehr sie ein wenig abgeändert. Das klingt alles so kryptisch, aber am Ende läuft es auf die Frage hinaus: Wie gefährlich ist ein ungeschützter Blowjob und ist jemand, den man für einen Prinzen hält, tatsächlich einer oder entpuppt er sich einfach nur als gemeines Arschloch.

@Piccolo: Ja, du hast Recht, da gab es tatsächlich mal jemanden, der Schlagermusik geliebt hat. Ich musste echt eine Weile nachdenken, aber dann habe ich mich an meinen Standesbeamten doch noch erinnert. Oh, da hatte ich auch eine Menge Spaß beim Schreiben :))))

12.November: Ich habe kein einziges Wort geschrieben, sondern die Veröffentlichung meiner alten Weihnachtsgeschichte voran getrieben, mich um die Werbung gekümmert und obendrein endlich den Familienkalender für 2020 fertigbekommen und bestellt. Meine Güte, das Suchen der Bilder hat vielleicht eine Ewigkeit gedauert. Früher, als die Jungs noch klein waren, konnten wir uns nicht entscheiden, welche Bilder wir für die zwölf Seiten nehmen sollten, heute bin ich froh, wenn wir den Kalender vollbekommen. Schon seltsam, wie wenig man irgendwann nur noch fotografiert. Wobei ich vermutlich drei Kalender allein mit Bildern von meinen Unternehmungen im letzten Jahr erstellen könnte *lach*, leider das meiste ohne Familie. Am Ende war ich jedenfalls so genervt, denn mein Laptop hat eine Ewigkeit gebraucht, um die Fotos hochzuladen, dass ich auch keine Lust mehr zum Schreiben hatte.

 

13. November: Heute geht es wieder weiter. Ich war fleißig und habe das Projekt auf 30.000 Wörter hochgetrieben (damit liege ich zwar immer noch hinter dem Plan, aber es fühlt sich trotzdem großartig an). Theoretisch habe ich damit beinahe die Hälfte geschafft. Das ist echt unglaublich.

Es waren zwei ziemlich emotionale Kapitel und ich stelle mal wieder fest, dass auch auf den ersten Blick unsympathische Protagonisten eine Seite habe, die doch irgendwie nett sein kann. Diesen Gedanken werde ich jedoch nicht vertiefen, denn sonst springt mich plötzlich noch eine weitere Idee an. Jetzt kommt mein Held zumindest langsam in die richtige Spur.

Ich will ja nicht zu viel verraten, aber recherchemäßig war ich auf einer Seite unterwegs, die sich inseminationsshop.de nennt ... SPANNEND!

 

@piccolo: In letzter Zeit waren meine Wochenenden immer ziemlich voll. Ich habe mir tatsächlich den November ein wenig freigeräumt und in diesem Zuge, aber auch aus gesundheitlichen Gründen, die Buchmesse abgesagt. Eine Entscheidung, die mich echt hart getroffen hat, aber ich brauche einfach Schreibzeit und Zeit, um mich ein bisschen zu erholen.

14./15. November: Es ist wohl typisch, dass es etwa in der Mitte der Geschichte zu einigen Verzögerungen kommt. Das zeigt sich natürlich in der Anzahl der Wörter. Der Zeiger steht erst auf 36.000, was bedeutet, dass ich in den letzten zwei Tagen mein Tagesziel nicht erreicht habe. Allerdings musste ich auch einige Szenen überdenken und umändern bzw. ganz verändern. Das ist vermutlich der bedeutende Unterschied zu Autoren, die ihre Projekte komplett durchplotten. Ich muss mich immer überraschen lassen, wohin die Reise geht. Natürlich habe ich auch einige Ideen im Kopf, aber manchmal passen sie dann einfach nicht. Das merke ich meist recht deutlich, wenn ich mit jedem Satz, beinahe sogar mit jedem Wort hadere und einfach nicht vorankomme.Dann heißt es zurücklehnen und nachdenken.

Inzwischen habe ich jedoch den Weg wiedergefunden und es hat sich sogar mehr offenbart, als gedacht. Am liebsten würde ich am Laptop bleiben und weitertippen, denn ich bin gerade ganz aufgeregt. Allerdings habe ich heute noch eine Verabredung mit Freunden, auf die ich mich schon seit Wochen freue. Jetzt heißt es also in jeder Hinsicht abschalten und den Abend genießen.

 

@ Piccolo: Ich wünsche dir gute Besserung. Erhol dich gut!

Wochenende (Samstag, 16. November): Wie zu erwarten, werde ich das Tagesziel von 4000 Wörtern auch an diesem Wochenende nicht schaffen, deshalb habe ich es gleich auf 2000 zurückgesetzt. Allerdings gibt es auch so viel außerhalb des NaNo zu berichten, dass ich dadurch nicht nur abgelenkt bin, sondern auch gleich noch einen weiteren Blogbeitrag erstellen werde.

Heute habe ich endlich den Mann ein bisschen besser kennengelernt, in den sich mein Protagonist verliebt. Mister Icicle, der auf den zweiten Blick weit weniger eiskalt ist. Wieder einmal ist mir bewusst geworden, dass diese Herangehensweise für mich die richtige ist. Ich weiß am Anfang so wenig über meine Protagonisten, aber ich kann darauf vertrauen, dass ich sie mit jedem Kapitel besser kennenlerne. Genau das hat mir wohl auch das Genick bei meinem ursprünglichen Projekt gebrochen. Ich war so damit beschäftigt, Lebensläufe zu erfinden, Hobbys zu suchen oder besondere Eigenschaften auszudenken, dass die Männer der Geschichte schließlich gar nicht mehr mit mir geredet haben. Sie wussten offenbar besser als ich, dass ich ihnen das alles nur andichten wollte und es nichts mit ihren wahren Charakteren zu tun hat. Ich hoffe sehr, dass sie irgendwann doch noch mit mir sprechen, damit ich die Geschichte aufschreiben kann. Jetzt freue ich mich jedoch darauf, dieses Buch voranzubringen und Stück für die Stück die Beweggründe besser zu verstehen, sodass wir am Ende alle happy sind :)))

 

@ Piccolo: Die Verabredung war wunderbar. Ein lustiger Abend, an dem viel getanzt und getrunken wurde. Manchmal kann ich es kaum fassen, dass diese wunderbaren Männer plötzlich in meinem Leben sind.  Ich hoffe, du findest genügend Zeit für dich, damit du dich gut auskurieren kannst.

Sonntag, 17. November/ Montag 18. November: Immerhin habe ich am Wochenende das Miniziel (ein Kapitel in zwei Tagen) geschafft und konnte heute mit dem 12. Kapitel beginnen. Obwohl der Sonntag so grau und trüb war und eigentlich dazu eingeladen hätte, sich an den Laptop zu setzen, habe ich die Zeit kuschelnd und gammelnd mit meinem Mann vor dem Fernseher verbracht. Meist sind wir am Sonntag bei meinen Eltern, die Romance TV habe, wo wir schreckliche Schnulzen gucken und es lieben *lach* Nur mit einem kitschigen Liebesfilm am Nachmittag ist ein Sonntag gelungen ... na ja, fast, bald beginnt mit meinen Freunden wieder die sonntagsnachtmittägliche Queer as Folk- Saison mit Kuchen und Sekt. Darauf freue ich mich auch schon.

Aber nun beginnt die neue Woche, die mich hoffentlich dem Ende der Geschichte ein Stück  näher bringen wird. Wobei der Gedanke eher unheimlich ist, denn bisher ist außer einigen Küssen noch nicht viel passiert. 43.000 Wörter und nur eine miese (weil, mit dem falschen Mann) Sexszene. Puhhh, da wird es aber langsam mal Zeit für die beiden. Es gibt da nur leider noch ein paar Baustellen ...

@Piccolo: Ich hoffe, du konntest dich am Wochenende ausruhen und kannst nun wieder einigermaßen gesund und munter in die neue Woche starten.

18. November: Schon wieder ist eine halbe Woche herum. Es ist echt unfassbar, wie schnell die Zeit vergeht. obendrein merke ich, wie mich das Messewochenende seine Schatten vorauswirft. Es scheint mir als wären sämtliche Autoren im Messevorbereitungsstress, abgesehen von mir. Ich sollte vermutlich Facebook ab morgen bis nächste Woche ausschalten. Dann komme ich mit dem Schreiben sicherlich auch besser voran.

Immerhin habe ich heute die 50.000 geknackt. Das ist ja ursprünglich die Wortzahl, die man während eines NaNoWriMo schaffen möchte. Mein Ziel liegt ein bisschen höher, denn ich möchte die gesamte Geschichte im November fertigbekommen. Im Moment sieht es gar nicht schlecht aus, auch wenn die beiden es mir und sich nicht ganz so einfach machen. Trotzdem hoffe ich, dass es eine unterhaltsame und lockere Geschichte mit sympathischen Charakteren wird. Es hat sich im übrigen inzwischen ein Nebencharakter vorgestellt, der irgendwie auch an einer Geschichte interessiert wäre. Na, ich bin gespannt.

Auf jeden Fall habe ich hier ein Minihäppchen:

»Ich muss ins Warme«, nuschle ich unsicher.
»Da wird euch doch bestimmt etwas einfallen«, behauptet Jan mit einem Unterton, der keine Zweifel an seiner sexuellen Anspielung lässt. »Ich muss los, bevor meine Muskeln kalt werden.« Er bewegt sich auf der Stelle, dreht sich dann um und läuft langsam davon. »Wir sehen uns und tut nichts, was ich nicht auch machen würde.«
»Pass lieber auf, dass du nicht wieder über einen Stein stolperst«, ruft Christian ihm hinterher.
»Das war einmal und nur, weil der Kerl so süß gelächelt hat.«
»Du findest immer eine Ausrede«, behauptet Christian prustend.
Jan lacht und streckt ihm den Mittelfinger entgegen. »Immerhin hatte ich ihn anschließend in meinem Bett.«
»Angeber«, erwidert Christian, jedoch nicht laut genug, damit Jan es hören kann. Er verschwindet gerade hinter einer Kurve aus unserem Blickfeld.
»Ein Aufreißertyp?«, frage ich schmunzelnd.
»Sein Bett gleicht einer viel befahrenen Autobahn.«
»Und deins?«, erkundige ich mich und ziehe verlegen die Unterlippe zwischen die Zähne. Es ist eine blöde Frage, weil sie Interesse an Exklusivität impliziert. Natürlich hätte ich gern einen Kerl ganz für mich allein, aber ich will auch nicht klammern. Wir sind nicht einmal annähernd so weit, um darüber zu sprechen.
»Ich mag viel Verkehr, aber am liebsten mit der gleichen Kiste.« Er wackelt mit den Augenbrauen und kneift mir in den Arsch.
Ich wünschte, mir würde eine schlagfertige Antwort darauf einfallen, aber ich kann ihn nur sprachlos anstarren.
»Sorry«, nuschelt er und lehnt seine Stirn gegen meine.

 

@piccolo: Ich bin auf das nächste Wochenende gespannt. Da gehe ich nämlich zu einem Konzert, auf das ich eigentlich gar nicht wollte *lach*, aber wenn man eine Karte geschenkt bekommt ...

25. November: Die letzte Novemberwoche ist angebrochen. Ich war ein bisschen lahm in den letzten Tagen und habe am Sonntag tatsächlich überhaupt kein Wort geschrieben. Das hat sich ziemlich seltsam angefühlt, aber vielleicht sorgt die kleine Pause dafür, dass ich jetzt noch einmal Gas geben kann. Heute habe ich das 17. Kapitel begonnen. Das Projekt ist jetzt knapp 59.000 Wörter groß, 128 A4 Seiten.  In Anbetracht der Tatsache, wie wenig ich in diesem Jahre geschrieben habe, macht es mich schon ziemlich stolz und hoffnungsvoll.

Die Tatsache, dass ich ohne Plot schreibe, hat sich in der letzten Woche deutlich bemerkbar gemacht, denn ich musste ziemlich viel recherchieren. Da gab es vor allem eine große Musikfrage. Das Thema Musik spielt vielleicht keine bedeutende Rolle, aber es charakterisiert meine beiden Protagonisten sehr. ich wollte etwas Gegensätzliches zu meinem verträumten Schlager/ Maite Kelly-Fan. Wikipedia hat mir allerdings gezeigt, dass es gerade in der Technowelt eine Vielzahl an Möglichkeiten gibt, die ich alle nicht kenne. Wie gut, dass man Söhne im passenden Alter hat. Tatsächlich hat sich mein kleiner Sohn viel Zeit genommen, um mit mir youtube nach dem richtigen Sound zu durchsuchen. Er hat sich von meinen unzulänglichen Erklärungen nicht abschrecken lassen, denn ich habe wirklich kaum Ahnung von Musik, außer, dass ich sie gern höre. Wie man sie komponiert oder wie die einzelnen Stile heißen ... nein, da bin ich wirklich überfragt. Aber wir haben was gefunden und das gefällt mir so gut, dass ich sogar zum Schreiben den Mix gehört habe. Im Übrigen brauchte ich die lange Recherche genau für zwei Sätze in der Geschichte. Manchmal ist es echt verrückt *lach*, aber ich habe das Gefühl, dass es durchaus noch eine Rolle spielen könnte.

 

Es ist der 28. November und der NaNo nähert sich dem Ende. Meine Geschichte auch, obwohl ich vermute, dass ich es nicht bis zum Ende des Monats schaffen werde. Irgendwie werde ich immer langsamer und muss immer mehr nachdenken, obwohl die meisten Szenen in meinem Kopf vorhanden sind. Nur manchmal fehlen ein paar Lückenfüller *lach*

Ich merke deutlich, dass meine Energie allmählich aufgebraucht ist. Dabei habe ich noch einiges in diesem Jahr vor . Am Wochenende beginnt mein Adventskalender (hatte ich das schon erwähnt?) und es gibt auch wieder eine kleine Geschichte, die ich quasi parallel schreiben werde.

Die Tage dermaßen mit Schreiben zu füllen, gefällt mir ausgesprochen gut. Allerdings weiß ich auch, dass ich immer mal eine kleine Pause brauche und vor allem nicht frustriert sein darf, wenn es weniger Worte pro Tag werden, als ich geplant habe.  Die 70.000 Wörter für die Geschichte werde ich auf jeden Fall im November schaffen. Allerdings werden sie nicht ausreichen, um die letzten vier Buchstaben darunter setzen zu können.  Ich bin gespannt und kann es kaum erwarten,  das Buch fertigzubekommen.

Heute Abend Pro 7? Wer verfolgt das Spektakel um die Dragqueens?

30. November: Der letzte Tag des NaNoWriMo. Ich kann wirklich kaum glauben, wie schnell dieser Monat vergangen ist und wie produktiv ich war. Obwohl ich mein Ziel nicht geschafft habe, bin ich trotzdem zuversichtlich. Noch eine Woche und dann haben die beiden ihr Happy End und ich auch.

Viel ist nicht mehr dazugekommen, denn ich musste mal "schnell" die ersten zwei Kapitel für den Adventskalender schreiben *lach* Aber am Ende sind es knapp 66.000 Wörter und 18 Kapitel geworden.

Es war anstrengend, aber auch großartig, denn ich habe endlich mal wieder gemerkt, wie produktiv ich sein kann. Das ist keineswegs negativ gemeint, sondern eher, dass ich wirklich vorankommen kann, wenn ich will. Und ich will, weil das Schreiben einfach so wichtig für mich ist.

Im Übrigen hat es mir sehr geholfen so eine Art Bullett Journal zu führen, in dem ich jeden Tag meine To-Do-Liste aufgeschrieben habe und stolz Häkchen setzen konnte. Ich glaube, das werde ich auch in Zukunft beibehalten, um den Überblick nicht zu verlieren.

@Piccolo: Ich danke dir sehr, dass du mich auf dieser Reise begleitet hast. Deine Kommentare waren überaus motivierend und haben mich wirklich gefreut. Ich habe mir vorgenommen, auch für den Dezember ein Schreibtagebuch zu führen. Vielleicht nicht unbedingt in dem gleichen Schreibtempo, aber ich möchte wirklich gern Moritz Geschichte in diesem Jahr fertigbekommen, sodass sie Anfang 2020 endlich veröffentlicht werden kann. Vielleicht hast du ja Lust, meinen wirren Gedanken noch ein wenig weiter zu folgen.

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Kommentare: 13
  • #1

    Piccolo (Dienstag, 05 November 2019 16:39)

    Hallo Karo,

    ich werde dein NaNo-Tagebuch sehr gern und mit Freude verfolgen. Es ist immer spannend irgendwie live mitzuerleben wie eine Geschichte zum Leben erweckt wird und wächst.

    Darf ich fragen wie es mit "Hoffnungsvoll verliebt" aussieht? Könnte es eventuell doch noch dieses Jahr klappen?

    LG Piccolo

  • #2

    Piccolo (Donnerstag, 07 November 2019 12:07)

    Hallo Karo,

    dankeschön für die Info zu Moritz' Geschichte. Wie heißt es so schön: Was lange währt wird gut!

    Hui, also das nenne ich mal eine interessante Schreibmethode. Davon habe ich noch nie gehört. Aber gut, ich setzte mich auch nicht so wirklich mit sowas auseinander, da ich ausschließlich Leserin bin.

    Ich hoffe, du hattest gestern dann noch ganz viel Spaß beim Tanzen.

    LG Piccolo

  • #3

    Piccolo (Donnerstag, 07 November 2019 18:05)

    Guten Abend Karo,

    mit der Ostsee und der größeren Stadt bewegst du dich ja tatsächlich im ziemlichen Gegenteil was du normalerweise für Orte nimmst. Dabei mag ich es sehr, dass du dem Harz und den kleinen Orten immer treu geblieben ist. Aber die Ostsee und Greifswald verspricht mal einen frischen und neuen Wind, und das ist auch sehr nett. Ich bin auf jeden Fall neugierig geworden.
    Eine kleine oder auch größere Recherchereise würde ich dir von Herzen gönnen. Oder eben auch nur mal so, weil du die Stadt magst.

    Hab noch einen schönen Abend!

    LG Piccolo

  • #4

    Piccolo (Freitag, 08 November 2019 18:08)

    Hallöchen,

    so schlimm ist der Musikgeschmack nun auch nicht. Du hattest schon mal eine Prota der Schlager sehr mochte und er kam gut an.
    Ich drücke dir die Daumen fürs Wochenende. Das wird schon. Bisher läuft es doch ziemlich gut. Und wenn nicht, dann geht die Welt daran auch nicht unter.

    Bis morgen!

    LG Piccolo

  • #5

    Piccolo (Montag, 11 November 2019 18:12)

    Guten Abend,

    es war wirklich viel los an diesen Wochenende. Das ist wahr. Und die Familie ist immer sehr wichtig und hat Vorrang.
    Hört sich ja sehr spannend an, was du da erzählst von deinem Projekt.

    LG Piccolo

  • #6

    Piccolo (Donnerstag, 14 November 2019 09:40)

    OK, einen Tag bist du nicht zum Schreiben bekommen bzw. hattest dann keine Luste mehr. Das heißt aber noch lange nicht, dass du nichts gemacht hättest.
    Ich mag ja Charaktere mit Ecken und Kanten, die erst auf den zweiten Blick netter erscheinen.
    Das nächste Jahr und die nächsten Messen kommen. Die Gesundheit ist eben wichtiger.
    Ich merke es auch gerade, dass ich etwas besser auf mich achten muss. Nichts schlimmes, aber so ein kleiner Magen-Darm-Infekt ist nicht gerade schön.

    Alles Gute!

    LG Piccolo

  • #7

    Piccolo (Freitag, 15 November 2019 16:35)

    Danke für die Genesungswünsche. Jetzt ist ja Wochenende und ich werde hoffentlich ein bisschen Zeit für mich finden.

    Hört sich ja ganz so an, als wenn das Stocken und Zögern ziemlich nützlich und produktiv war. Es freut mich zu hören, dass das Schreiben so viel Spaß macht.

    Ich wünsche dir viel Freude bei der Verabredung mit deinen Freunden.

    Viele Grüße
    Piccolo

  • #8

    Piccolo (Samstag, 16 November 2019 16:45)

    Jeder hat so seine eigene Herangehensweise an Projekten. Die einen brauchen eine genaue Planung und andere lassen alles beim Schreiben auf sich zukommen.
    Jedes Wort zählt, sage ich nur. Und wie du schon sagtest, es gibt ja noch so einiges neben dem NaNo zu tun.

    Seit dem Nachmittag habe ich tatsächlich Zeit für mich und Sonntag sowieso. Ich genieße diese Ruhe gerade sehr, was mir gut tut. Ich sage jetzt mal, dass ich zu 90% schon wieder hergestellt bin.

    So, jetzt werde ich gleich deinen neuen Blogeintrag lesen.

    Hab ein schönes Wochenende und alles Gute!

    Piccolo

  • #9

    Piccolo (Montag, 18 November 2019 18:20)

    Dankeschön. Ich konnte mich gut erholen und neue Kräfte sammeln.

    Hui, das hört sich nach einem tollen Wochenende bei dir an. Da kann man ja schon fast neidisch werden.
    Ich bin gespannt wohin uns die neue Woche führen wird.

    LG Piccolo

  • #10

    Piccolo (Donnerstag, 21 November 2019 07:48)

    Dann wünsche ich dir schon jetzt ganz viel Spaß auf dem Konzert. Genieß es.

    Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass du dein gestecktes Ziel auch erreichst. Bisher sieht es ja wirklich recht gut aus. Das Minihäppchen hat mir auch sehr gefallen.

    LG Piccolo

  • #11

    Piccolo (Dienstag, 26 November 2019 09:48)

    Hui, das Buch wird ja ein richtiges Familienprojekt.
    Mir geht es mit Musik größtenteils auch wie dir. Hauptsache sie gefällt.

    LG Piccolo

  • #12

    Piccolo (Donnerstag, 28 November 2019 17:43)

    Auf deine Adventsgeschichte freue ich mich schon sehr. Du schreibt immer so schöne und herzliche.

    Ich bin beeindruckt, wie viel du in diesen Monat geschafft hast zu schreiben. Fast ein kompletter Roman, den es vielleicht zur LBM geben könnte und noch so einige andere Projekte nebenbei.
    Apropos LBM. Besteht die Chance, dass "Hoffnungsvoll verliebt" eventuell bis dahin auch fertig und zu haben ist?

    Zu den Dragqueens zappe ich nur, wenn gerade Pause bei meiner Serie ist. Obwohl ich zugeben muss, dass diese Show von Heidi Klum eine eine gute ist und nicht so nervig wie GNTM.

    LG Piccolo

  • #13

    Piccolo (Sonntag, 01 Dezember 2019 10:32)

    Hallo Karo,

    und schon ist der November und wir haben Dezember. Ich wünsche dir einen schönen 1. Advent!
    Ich habe zu danken, dass du ein öffentliches Schreibtagebuch geführt hast und ich es dadurch lesen dürfte. Dankeschön!
    Sehr gerne bin ich auch wieder mit dabei, wenn du für Dezember und Moritz' Geschichte auch ein kleines Tagebuch führst. Das lasse ich mir nicht entgehen.

    Genieße den Sonntag!

    LG Piccolo