Mein letzter Post liegt schon verdammt lang zurück. In der Zwischenzeit war ich auch ein bisschen fleißig, nur auf meinem Blog ist schon lange nichts mehr geschehen *seufz* Das tut mir leid, aber ich hoffe, einige verfolgen mich auch auf den anderen Kanälen, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Für alle anderen gehe ich an dieser Stelle ein paar Wochen zurück:
DANKESCHÖN! Für den wundervollen Start von "Hoffnungsvoll verliebt" und vor allem vielen Dank für inzwischen 20 Bewertungen auf Amazon. Ich freue mich wirklich riesig darüber, dass euch Moritz Geschichte so gut gefallen hat. Es ist noch ein bisschen seltsam, die Männer gehenzulassen, denn vom ersten Buch bis jetzt haben sie mich doch über recht viele Jahre begleitet (was sicherlich auch an meinem lahmen Schreibstil liegt *gg*) Aber wer weiß, vielleicht mache ich mal zu Weihnachten oder Ostern oder zu einem anderen Feiertag einen Abstecher.
Ende Juli/Anfang August hat sich eine neue Anthologie der HSN auf den Weg gemacht. Ich bin auch wieder mit einer Kurzgeschichte vertreten.
"Sein Glück in meinem Herzen" ist eine (hoffentlich) süße Story über beste Freunde, denen nach einem einschneidenden Erlebnis bewusst wird, dass sie mehr füreinander empfinden.
Acht Autoren haben sich zusammengefunden, um neun Geschichten rund um das Thema Sommer, Reisen, Liebe zu schreiben. Die Einnahmen gehen wie immer komplett an den Orden der Schwestern der Perpetuellen Indulgenz Berlin.
Das ebook gibt es bei den meisten Onlinehändlern, den Print bekommt ihr bei Amazon. Hier könnt ihr es bei Amazon kaufen
Und hier ist noch eine kleine Leseprobe für euch:
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Sein Glück in meinem Herzen
Karo Stein
»Wusstest du, dass der Himmel deshalb blau ist, weil Blau jedem steht und damit auch jeder Mensch unter dem blauen Himmel wunderschön aussieht?«
Träge hebe ich den Kopf und schaue Jonne verständnislos an.
»Wo hast du das denn her?«, frage ich gähnend und strecke mich wieder auf meinem Strandlaken aus. Ich blinzle gegen die Sonne und den wirklich unglaublich blauen Himmel, an dem nur vereinzelt
Schönwetterwolken entlangziehen.
Gedämpft dringt das Lachen von Kindern zu uns hinüber. Die öffentliche Badestelle ist so weit entfernt, dass man tatsächlich den Eindruck hat, der ganze See gehöre uns. Ein paar Vögel zwitschern
in den Bäumen. Gemächlich schlägt das Wasser gegen die Stützbohlen des Stegs, auf dem wir seit einer gefühlten Ewigkeit faul herumliegen und die spätnachmittägliche Sonne genießen. Es ist immer
noch verdammt heiß, aber eine sanfte Brise kühlt die Haut angenehm.
»Ich war gestern bei meiner Mutter zum Kaffeetrinken. Natürlich lief nebenbei ihr Lieblingsshoppingsender und der Moderator hat das behauptet«, erklärt Jonne amüsiert.
»Und natürlich hat er gerade irgendeine blaue Klamotte angepriesen«, behaupte ich schmunzelnd und drehe mich auf den Bauch, um von allen Seiten gut gebräunt zu werden. »Hat deine Mutter
bestellt?«
»Was sonst?«, antwortet er lachend und rollt sich in meine Richtung. Er stützt seinen Kopf mit der Hand ab. »Ein hellblaues Shirt. Sie war ganz entzückt. Vor allem von dem Designer, der sehr
hübsch und obendrein immer besonders nett ist.« Jonne imitiert die Stimme seiner Mutter und bringt mich erneut zum Lachen.
»Schwul?«, frage ich sofort, denn ich kenne seine Mutter. Sie ist ständig auf der Suche nach einem passenden Schwiegersohn.
»Mit Sicherheit.«
»Hat sie schon Hochzeitspläne für dich und den süßen Designer? Hast du dir seinen Namen gemerkt? Vielleicht findest du ihn in diesem Fickportal.«
»Idiot«, beschimpft mich Jonne und lässt sich wieder auf den Rücken fallen. »Allerdings fand sie, dass so ein Mann wie dieser Dawid mit W bestimmt ganz wunderbar zu mir passen würde.«
»Dawid mit W«, wiederhole ich schwülstig.
»Halt die Fresse«, knurrt er kichernd.
»Und, siehst du das auch so? Ist er Heiratsmaterial?«, erkundige ich mich und hoffe, dass Jonne den seltsamen Unterton in meiner Stimme nicht bemerkt. Eine Spur von Eifersucht, die mich seit
geraumer Zeit heimsucht, sobald Jonne von irgendeinem Kerl erzählt. Dabei handelt es sich nur noch um alte Anekdoten, denn seit einer ganzen Weile trifft sich Jonne mit niemandem mehr. Trotzdem
graut es mir vor dem Tag, an dem er sich tatsächlich verliebt und ich den Mann kennenlernen muss.
»Nein, kein Heiratsmaterial«, sagt er energielos und seufzt. »Ich bezweifle, dass sich in nächster Zeit irgendetwas in dieser Richtung ergibt. Ich bleibe einfach Single. Was ist mir dir?«
»Keine Ahnung«, erwidere ich und spüre, wie mein Herz ein paar Takte schneller zu schlagen beginnt. »Ich bin nicht unbedingt auf der Suche.«
»Dabei stehen die Frauen bei dir doch Schlange. Du musst nur zugreifen.«
»Gilt das für dich und die Männer nicht auch?«
»Nein, das ist vorbei. Seitdem … du weißt schon … irgendwie fühlt sich alles anders an. Es fällt mir schwer, jemandem davon zu erzählen und nicht zu wissen, wie derjenige reagiert. Nicht darüber
zu reden, ist aber auch doof, weil … Ach, es ist alles blöd. Genießen wir einfach die Zeit am See und das herrliche Wetter.«
»Irgendwann solltest du wieder in den Sattel steigen«, erwidere ich widerwillig und hoffe, witzig und optimistisch zu klingen.
»Was für ein beschissener Spruch«, schimpft Jonne und boxt mir gegen die Schulter. »Ich komme gut allein zurecht. Den Glauben an die Liebe habe ich ohnehin verloren. Um ein bisschen Dampf
abzulassen, reicht meine eigene Hand.«
Jonne klingt so pessimistisch, dass sich ein dumpfer Schmerz in meiner Brust ausbreitet. Ich kann ihn verstehen, obwohl ich weiß, dass er ein wenig überreagiert. Inzwischen ist ein halbes Jahr
vergangen, sodass er sich einigermaßen mit seinem Zustand arrangiert haben sollte. Trotzdem sind die Bilder auch in meinem Kopf immer noch viel zu präsent.
Vielleicht seid ihr ja neugierig geworden und gönnt euch die kleine Kurzgeschichtensammlung. Ich und die Schwestern würden sich auf jeden Fall freuen :)))
Das war mein kleiner Rückblick auf die vergangenen Wochen. Demnächst berichte ich ein bisschen mehr über meine Pläne für das letzte Quartal des Jahres.
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Piccolo (Freitag, 02 Oktober 2020 11:04)
Hallo Karo,
schön mal wieder hier von dir zu hören bzw. zu lesen. Ich freue mich immer sehr darüber.
Das Dankeschön "Hoffnungsvoll verliebt" kann ich nur von Herzen zurückgeben. Es ist so ein schöner Abschluss der Reihe.
Über ein Wiedersehen aller zu einen besonderen Anlass freue ich mich jetzt schon.
Alles Gute und viele Grüße,
Piccolo
Anna (Sonntag, 11 Oktober 2020 10:38)
Liebe Karo,
da kann ich mich einfach nur zu 100% dem vorherigen Kommentar anschließen.
Wünsche dir noch einen wunderschönen Sonntag.
GLG Anna