Ich mag Rückblicke ... ich mag es, kurz vor Ende des Jahres innezuhalten und an die vergangenen Monate zu denken, Bilder anzuschauen und mich an besondere Ereignisse zu erinnern.
Es geht so schnell, dass wir ein Jahr als schlecht bezeichnen, aber oftmals gab es so viel Positives ... nur leider erinnert sich unser Verstand viel stärker an die negativen Erlebnisse. Das ist ziemlich verrückt.
Umso wichtiger finde ich es, den Blickwinkel zu ändern und darüber nachzudenken, ob wirklich alles schlecht war.
Jede Anstrengung, jeder Kampf, jede Niederlage lässt uns wachsen, stärkt uns und öffnet manchmal auch Türen. Wege, die wir vorher nicht sehen konnten.
Ich behaupte nicht, dass es einfach oder leicht ist und auch ich hätte in diesem Jahr gern auf einige Erlebnisse verzichtet und wäre mancher Herausforderung lieber aus dem Weg gegangen. Ich hätte gern auf die Ängste verzichtet, auf das Ohnmachtsgefühl, auf Trauer und Schmerz ... Und ich hätte gern auf die vielen angefangenen Storys verzichtet und auf das Gefühl, dass Schreiben nicht mehr zu meinem Leben gehört.
Es war so einfach, mich nicht mehr an den Schreibtisch zu setzen, nicht zu tippen, den Kopf nicht mehr voller Geschichten zu haben ... so einfach und so verdammt beängstigend. Das war keine Schreibblockade, das war existenziell und ich habe mich wirklich allein und hilflos gefühlt.
Puhh, aber es sind die schönen Erinnerungen, die zählen und die das Leben ausmachen.
Ganz oben sind meine Walkingrunden angesiedelt. Ich weiß nicht, wie viele Kilometer ich in diesem Jahr herumgelaufen bin, aber es sind einige zusammengekommen. Danke Königin, für diese wunderbaren Stunden und Herausforderungen.
Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich am Muddy Angel Run teilgenommen habe. Es war so unglaublich großartig, dass ich jetzt sogar beim Schreiben eine Gänsehaut bekomme. Ich kann es immer noch nicht begreifen, dass ich durch Schlamm gerutscht bin, über Schwebebalken balanciert und mich todesmutig in Wasser/Schaumbecken gestürzt habe.
Ich hatte wunderschöne Lesungen in Quedlinburg und Greifswald und virtuell bei "allabendlichqueer". Ich liebe diese Momente, vor Publikum zu lesen, die Reaktionen direkt zu hören, zu sehen, zu spüren ... ich hätte wirklich gern viel mehr davon.
Meine Minischreibreise nach Greifswald war auch super. Ich, allein mit meinem Laptop und ganz viel Natur und natürlich auch liebe Freunde. Leider hat es im Mai noch nicht gereicht, um die Lust auf Schreiben richtig anzufachen.
Auch wenn ich bei keiner Messe dabei war, habe ich aber gegen Ende des Jahres zwei liebe Kolleginnen getroffen. Danke Nele Betra für den wundervollen Kaffeeplausch in Magdeburg und danke Jessica Martin für deinen Besuch bei mir und unseren ebenso großartigen Kaffeeplausch. Ich glaube, ihr habt mich ein bisschen gerettet.
Ebenso wie ein ganz besonderer Musenkuss, der zu den "Pfefferminzküssen" geführt hat. Danke ihr lieben Schwestern ... ich weiß nicht, was es ist, aber eure Energie berührt jedesmal wieder etwas in mir.
Ich war nur bei einem CSD in Schönebeck, aber der war dank der Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord (Zentrum für sexuelle Gesundheit) besonders schön. Danke, dass ihr mich aufgefangen habt.
2022 hat mir gezeigt, was wichtig ist, hat mich dazu aufgefordert, mich von toxischen Beziehungen zu befreien und auf mich selbst zu hören. Es hat mir gezeigt, dass ich Herausforderungen annehmen und meistern kann.
Ich will nicht behaupten, dass ich ab jetzt weiß, was ich tue ... oder alles einfacher und besser wird. Ich hoffe aber, dass ich ein bisschen von dem Spirit mit ins neue Jahr nehmen kann.
Es war kein leichtes Jahr, aber es hatte trotzdem ganz viele besondere Augenblicke des Glücks, vor allem mit meiner Familie und Freunden.
Ich danke euch, ihr lieben Lesenden, dass ihr mich nicht vergessen habt und euch immer noch auf meine Geschichten freut. Der Adventskalender hat wieder viel Spaß gemacht. Danke, für eure Unterstützung, auch wenn ich weder Bloggerrunden, noch Leserunden noch bei Patreon bin (das heißt nicht, dass ihr nicht anfragen könnt, wenn ihr als Blogger gern ein Buch von mir lesen möchtet. Auch ich freue mich über Interesse und Buchbesprechungen)
Mit einem Ausblick bleibe ich lieber zurückhaltend. Ich glaube, dass ich wieder bereit bin, Geschichten zu erzählen. Es wäre schön, wenn 2023 ein paar mehr Bücher auf dem Bild wären ...
Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Genießt den letzten Tag und verbringt ihn wie ihr es mögt und seid gespannt auf 365 neue Tage.
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Piccolo (Montag, 02 Januar 2023 17:47)
Liebe Karo,
ein bisschen spät, aber besser als gar nicht.
Ich wünsche dir frohes und gesundes neues Jahr 2023. Danke für deinen kleinen Rückblick.
LG Piccolo